In der letzten Woche vor Weihnachten 2006 hatte ich mir ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk gemacht: Ein elektronisches Zeichentablett. Kurzerhand hatte ich mich mit diesem kleinen Ding angefreundet und sogleich versucht, alles mögliche daraus herauszuholen. Und was eignet sich da besser als ein neues Bild? Da jedes Jahr tausende von Weihnachtsspecials verschiedenster Art gemacht werden, habe ich mich auch wieder daran gemacht, ein solches zu kreieren. Zwar ist das Thema nicht ganz so weihnachtstypisch, aber sowohl der Weihnachtsmann als auch Rudolf, das Rentier spielen ihre Rolle.

Dieses Bild wurde bis auf die Skizzen vollständig am Computer hergestellt. Zudem hatte ich mir die Mühe gemacht, alles als Film aufzunehmen und im Nachhinein zu bearbeiten, sodass nun ein kleines Filmchen mit Zeitraffer entstanden ist.

Die Skizze

Als ersten Schritt habe ich mir zu dem Thema einige Skizzen gemacht. Dabei bin ich wie bisher nach wie vor auf Papier und Bleistift angewiesen. Oftmals starte ich mit einer nüchternen, abstrakten Szene, welche zudem oftmals aus einer unmöglichen Perspektive betrachtet wird. Danach kommen immer mehr Bewegung und Ausdruck dazu, wodurch schlussendlich eine Skizze entsteht, welche ziemlich genau das wiedergibt, was ich beabsichtige, schlussendlich zu zeichnen.

In diesem Falle hat mir die Skizze so gut gefallen, dass ich sie schlussendlich eingescannt und direkt damit gearbeitet habe.

Skizze

Nachzeichnen

Das eingescannte Bild musste sodann im Computer nachgezeichnet werden. Dies zum einen, damit ich mich an das neue Zeichenbrett ein wenig angewöhnen konnte und zum anderen, damit ich einige Korrekturen vornehmen konnte. Beispielsweise wurde der Oberkörper der weiblichen Figur mehrfach bewegt und der linke Arm der männlichen Figur an eine andere Stelle gesetzt. Zudem habe ich die Bilder provisorisch eingefärbt. Nicht, dass dies das schlussendliche Resultat widerspiegeln würde, aber es sieht einfach besser aus, wenn man Vorder- von Hintergrund rein farblich unterscheiden kann.

Nachzeichnen

Schatten und Lichter

Nun kamen die Schatten und Lichter zum Zug. Angefangen mit einem grauen Hintergrund habe ich alle relevanten Stellen entweder aufgehellt oder abgedunkelt. Dieser Schritt war mit dem Zeichentablett eine wahre Freude. Zuerst waren nur grob die grossen Flächen beleuchtet worden, doch im zweiten Durchgang konnten bereits einige Details wie Nasen, Augen, Hände und Füsse ausgearbeitet werden.

Schatten und Lichter

Korrekturen

Zu diesem Zeitpunkt gefielen mir einige Dinge noch nicht ganz. Zuerst wollte ich die weibliche Figur ein wenig enzückter darstellen. Das linke Bein hat mir zudem nicht gefallen. So bekam Manderba ein kleines Makeup. Danach war der Kopf der männlichen Figur dran. Dieser wollte mir schlicht und einfach nicht gelingen. Erst etwa beim fünften Anlauf gelang mir ein einigermassen gelungenes Gesicht.

Korrekturen

Vordergrund, Hintergrund

Nun war es an der Zeit, den Vordergrund vom Hintergrund zu trennen. Dazu erstellte ich eine einfache schwarz-weiss-Maske und verschmierte die Ränder ein wenig, damit ein erster Eindruck von Haaren entstand. Sodann definierte ich dieses Bild als die Maske für den Vordergrund und begann, den Hintergrund nach Belieben aufzusetzen. Ich entschied mich für eine kalte Schneelandschaft mit kitschigem Sternenhimmel. Der Hintergrund ist eine Aneinanderreihung von etwa einem Dutzend Photoshop-Effekten.

Maske und Hintergrund

Haare

Die Haare wurden ähnlich wie auch schon gemacht: Ein Bild aus zufälligen schwarzen und weissen Pixeln wurde in Strichrichtung des Fells verschmiert, sodass der Eindruck vom Schattenspiel von Haarbüscheln entsteht. Neu mit dem Zeichentablett konnte ich mit einem geeigneten Pinsel jedoch noch eine weitere Ebene hinzufügen, welche extrem feine Haare nachbildete. Das Resultat dieser Überlagerungen gab schlussendlich den Eindruck von etwas dichterem, zerzaustem Haar, wie man es von einem typischen Winterfell her kennt.

Haare

Detailausarbeitung

Die Maske musste nun ebenfalls auf Haare getrimmt werden. Die bislang eher unscharfen Kanten wurden zu Haaren herausgezogen, sodass der Übergang von Vorder- zu Hintergrund nun keine Zweifel mehr an der Fellhaftigkeit der Figuren zulässt (theoretisch). Zudem war es nun Zeit, die Schatten und Lichter der beiden Körper vollständig auszuarbeiten. Dank des Zeichentabletts war dies wiederum sehr effizient und genau möglich.

Detailbearbeitung

Abschliessende Arbeiten

Als zweitletzten Schritt wurden die Utensilien wie die Peitsche, der Nikolaus-Hut und das Rentier-Geweih hinzugefügt. Sodann gab es noch ein, zwei kleine Dinge, die das Gesamtbild störten und verbessert werden mussten, doch dann hatte ich genug von diesem Bild und betrachtete es als abgeschlossen.

Finale